Wohnungsknappheit auf lange Sicht absehbar

Schon beim ÖVI Bauträger- und Städtetag 2024 zeichnete Matthias Grosse in seiner Keynote ganz klar auf: Die Verwertungszahlen steigen nach dem drastischen Einbruch 2022 wieder an, gleichzeitig geht die Neubautätigkeit deutlich zurück. »Derzeit ist das Angebot am Markt so groß wie nie zuvor, aber die Prognosezahlen für künftige Fertigstellungen sind stark rückläufig«, wird Matthias Grosse vom Veranstalter, dem Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft, im November 2024 zitiert.

Datenquelle: manuell recherchierte Angebotsdaten

Die Auswertungen aus der Bauträgerdatenbank Exploreal basieren auf im Einzelnen akribisch recherchierten Angebotsdaten von Bauträgerprojekten (ab 5 Wohneinheiten). Die Anzahl der im jeweiligen Quartal am Markt verfügbaren Wohneinheiten im Eigentum (blau) wird dabei den im jeweiligen Quartal vom Markt genommenen Angebotsobjekten gegenüber gestellt (grün; Indexbetrachtung: 2021 = 100). Auch wenn es dabei regelmäßig zu einer Überschätzung der tatsächlich stattgefundenen Transaktionen sowie auch zu einer Unterschätzung des aktuellen Angebots aufgrund von Nacherfassungen kommt, ist daraus eine eindeutige und vor allem (im Gegensatz zu Vertragsdaten) sehr aktuelle Tendenz ablesbar.

Der Trend im Angebot zeigt nach unten ↘️ die Verwertungen nach oben ↗️

Während der Peak im Angebot von neu errichteten Wohneinheiten im Jahr 2024 erreicht war und um bis zu 23 Prozentpunkte über dem Niveau von 2021 lag, stiegen die Verwertungen im Jahr 2024 rasant an und liegen nun bei rund 70% bezogen auf 2021.

Unzweifelhaft lässt sich somit auch aus heutiger Sicht bestätigen:

1️⃣ Die Verwertungen von neu errichteten Wohneinheiten sind 2022 auf rund ein Drittel des Niveaus von 2021 eingebrochen.
2️⃣ Im Verlauf der Jahre 2023 und 2024 haben sich die Verwertungszahlen im Neubau stetig nach oben entwickelt, mehr als verdoppelt gegenüber 2022, aber immer noch deutlich unter 2021 
3️⃣ Das Angebot am Neubaumarkt geht seit Ende 2024 bereits drastisch zurück und erreicht beinahe bereits das Niveau von 2021