Kaufnachfrage steigt wieder in Österreich
Die Anzahl an Transaktionen am Immobilienmarkt ist eine einfache Kennzahl um die Nachfrage, Immobilien käuflich zu erwerben, zu messen. Sie gilt damit als Frühindikator für die auf Angebot und Nachfrage beruhende künftige Preisentwicklung.
Unterschiedliche Methoden
Dabei wird in der Regel auf Verbücherungen im Grundbuch zurückgegriffen. Je nach Datendienstleister erfolgt die Auswertung durchaus unterschiedlich: Es wird auf Teilmärkte eingeschränkt (zB nur Wohnimmobilien bei Statistik Austria), vereinzelt werden Kaufverträge mit mehreren Objekten (zB Wohnung und Stellplatz) doppelt gezählt, unentgeltliche Übertragungen (Erbschaften, Schenkungen) mitgezählt, das Verbücherungsdatum an Stelle des Kaufvertragsdatums herangezogen sowie aktuelle (noch nicht verbücherte) Transaktionen unterschiedlich hochgeschätzt oder aber weggelassen. Eine exakte aktuelle Bestimmung der Nachfrage ist über das Grundbuch ohnehin nicht möglich. Gelegentlich werden daher auch Daten über aktuell verwertete Angebote hinzugezogen. Mit dem Nachteil einer gewissen Unsicherheit, ob Immobilien, die nicht mehr inseriert werden, auch tatsächlich transaktioniert wurden. Und der Schwierigkeit den Gesamtmarkt datenmäßig zu erfassen.
Wie dem auch sei zeigt unsere Analyse verschiedener Auswertungen im Frühjahr 2025 im Ergebnis recht eindeutig:
Der aktuelle Trend zeigt nach oben ↗️
Die Anzahl aller Transaktionen im Jahr 2024 ist gegenüber 2023 offenkundig leicht zurückgegangen (um rund -5%). Und liegt weiterhin um rund 15% unter dem Niveau von vor den Boomjahren.
Im Wohnungsneubaubereich gab es 2024 mehr Transaktionen als 2023 (ca. +10%), allerdings war der Einbruch Mitte 2022 auch deutlich größer als auf dem Sekundärmarkt.
Aus dem Blick weiter zurück sehen wir ganz eindeutig und nachvollziehbar:
1️⃣ die Transaktionsanzahl liegt aktuell bei rund 70% vom Boomjahr 2021
2️⃣ vor den Boomjahren lag die Zahl recht konstant bei rund 80%
3️⃣ Transaktionen von neuen Wohnungen sind in den Boomjahren deutlicher gestiegen: beinahe Verdoppelung 2021, aktuell beinahe wieder auf dem normalen Niveau vor dem Boom.